Vitamin B12 bei Hashimoto

Vitamin B12 bei Hashimoto – warum dieser Mikronährstoff so entscheidend ist

Nährstoffe

Müde, erschöpft, gereizt, obwohl du dich gesund ernährst?

Wenn du Hashimoto-Thyreoiditis hast, kennst du wahrscheinlich dieses diffuse Gefühl von „nicht richtig fit“, das sich schwer greifen lässt. Eine mögliche Ursache, die häufig übersehen wird: Vitamin-B12-Mangel. (Spoiler: Ja, auch gut möglich, wenn dein B12 im Blutcheck „in der Norm“ war – dazu gleich mehr.)

Vitamin B12 ist einer der zentralen Mikronährstoffe, wenn es um dein Energielevel, dein Nervensystem, dein Immunsystem und einen gut regulierten Stoffwechsel geht. Und gerade bei chronischen Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto ist der Bedarf oft erhöht – besonders dann, wenn Antikörper aktiv sind und Entzündungen an der Schilddrüse verursachen. Auch Studien zeigen, dass viele Hashimoto-Patienten mit einem funktionellen B12-Mangel zu kämpfen haben, ohne dass dieser früh erkannt wird.

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Warum ist Vitamin B12 bei Hashimoto so wichtig?

Vitamin B12 (Cobalamin) übernimmt im Körper lebenswichtige Aufgaben:

  • Wichtig für Energieproduktion (ATP-Bildung)
  • Schützt die Nervenzellen (konkret die Myelinscheiden)
  • Notwendig für DNA-Synthese & Zellteilung
  • Abbau des „Abfallproduktes“ Homocystein
  • Wichtig für die Blutbildung

Ein gut regulierter Vitamin-B12-Spiegel unterstützt zudem das Immunsystem dabei, Fehlreaktionen, wie sie bei Hashimoto-Thyreoiditis vorkommen, besser auszugleichen. Ein Mangel kann diesen Regulationsprozess zusätzlich belasten – vor allem, wenn gleichzeitig Stress, Nährstoffmängel oder Verdauungsprobleme vorliegen.

Gerade bei Menschen mit Hashimoto kann durch chronische Entzündungen, Darmprobleme, eine eingeschränkte Nährstoffaufnahme oder bestimmte Medikamente ein Vitamin-B12-Mangel entstehen – selbst bei einer ausgewogenen Ernährung. Auch die gleichzeitige Einnahme von Selen und Zink, die oft zur Unterstützung der Schilddrüse empfohlen wird, ersetzt kein aktives B12 im System.

Wie gelangt B12 über die Ernährung in den Körper?

Vitamin B12 kommt in der Natur fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor – besonders reichhaltig in Leber, Fleisch, Fisch, Eiern und in geringeren Mengen auch in Milchprodukten. In diesen Lebensmitteln liegt B12 meist in seinen aktiven Formen vor (z. B. Methylcobalamin oder Adenosylcobalamin), die grundsätzlich vom Körper aufgenommen werden können.

Damit diese Aufnahme im Dünndarm gelingt, sind mehrere Voraussetzungen nötig:

  • Ausreichend Magensäure, um B12 aus der Nahrung zu lösen
  • Der sogenannte Intrinsic Factor – ein Protein, das im Magen gebildet wird und das B12 für den Transport bindet
  • Ein gesunder Darm, besonders im Bereich des terminalen Ileums, wo das Vitamin aufgenommen wird

Gerade bei Patientinnen mit Hashimoto-Thyreoiditis, chronischer Gastritis oder gestörter Darmflora – wie sie durch stille Entzündungen oder Medikamenteneinnahme (z. B. Magensäureblocker) entstehen können – ist die Aufnahme oft erheblich gestört. Das betrifft nicht nur Veganer oder Vegetarier: Auch Menschen, die regelmäßig Fleisch essen, können aufgrund der Hashimoto-bedingten Resorptionsprobleme einen Mangel entwickeln.

Wie gelangt B12 über die Ernährung in den Körper

Symptome eines Vitamin-B12-Mangels bei Hashimoto

Ein Mangel entwickelt sich oft schleichend und bleibt lange unbemerkt. Die Symptome überschneiden sich stark mit den typischen Beschwerden bei Hashimoto – deshalb wird er häufig nicht als eigenständige Ursache erkannt:

  • Konzentrationsstörungen und Brain Fog
  • Erschöpfung, Reizbarkeit und Antriebslosigkeit
  • Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen
  • Kribbeln, Taubheitsgefühle, „Ameisenlaufen“, Nervenschmerzen
  • Blasse Haut, Herzklopfen, Kurzatmigkeit
  • Entzündungsanfälligkeit und langsamere Regeneration


Insbesondere in Phasen erhöhter
Antikörper-Aktivität, hormoneller Umstellungen oder Stressreaktionen steigt der Bedarf an Vitamin B12 – auch weil das Immunsystem und die Zellregeneration dann auf Hochtouren laufen.

B12 im Labor messen – aber bitte richtig

Die meisten Labore bestimmen standardmäßig nur den sogenannten Gesamt-B12-Wert. Dieser umfasst jedoch sowohl die aktiven als auch die inaktiven Formen – also auch Anteile, die dein Körper gar nicht verwerten kann. Daher kann ein „normaler“ Laborwert sehr trügerisch sein. Nur etwa 20–30 % des gemessenen Wertes sind tatsächlich bioaktiv.

Besonders bei Hashimoto-Thyreoiditis ist es wichtig, genauer hinzuschauen – auch weil Stress, Selenmangel, Verdauungsprobleme oder dauerhaft aktive Antikörper den tatsächlichen Bedarf erhöhen können.

Viele Patientinnen berichten, dass sie sich trotz „unauffälligem“ Laborwert nicht besser fühlen und das liegt oft daran, dass der eigentlich relevante Wert gar nicht erfasst wurde.

Wichtig: Die Normwerte für B12 sind sehr niedrig angesetzt! Wenn dein B12-Wert aus deinem Blutcheck weit unter 800 pg/ml liegt (und das kann immer noch „in der Norm“ sein), kannst du relativ sicher sein, dass du zu wenig aktives B12 im Körper hast! Und das sehe ich in meinen Hashimoto-Coachings tatsächlich sehr häufig.

Der zuverlässigere Marker: Holotranscobalamin (Holo-TC)

Wenn du wissen möchtest, ob deine Zellen tatsächlich ausreichend versorgt werden, solltest du den Holo-TC-Wert bestimmen lassen. Dieser zeigt an, wie viel aktives Vitamin B12 über das Transportprotein Transcobalamin II tatsächlich an die Körperzellen weitergegeben wird.

Auch hier gilt wie für den B12-Wert: Die Labor-Normwerte sind meist zu niedrig angesetzt. Für eine optimale Versorgung solltest du dich am oberen Normbereich orientieren.

Zusätzlich kann ein Test auf Methylmalonsäure im Urin sinnvoll sein. Dieser Wert steigt an, wenn dem Körper zu wenig B12 zur Verfügung steht, obwohl der Gesamtwert vielleicht noch normal erscheint.

Fazit: Bei Hashimoto lohnt sich ein genauer Blick auf Vitamin B12

Vitamin B12 ist ein unterschätzter Schlüsselspieler für Energie, Zellschutz und Immunsystem und gerade bei Hashimoto-Thyreoiditis enorm wichtig.
Ein funktioneller Mangel bleibt oft lange unentdeckt, weil er im klassischen Blutbild nicht sichtbar ist oder nicht ernst genommen wird.

Wenn du Symptome hast, dich trotz gesunder Ernährung oder Supplementen nicht wirklich besser fühlst, oder dich einfach absichern möchtest: Lass deinen Holotranscobalamin-Wert überprüfen. 

Neben B12 spielen übrigens auch andere Mikronährstoffe wie Selen, Zink, Vitamin D und andere Vitamine eine zentrale Rolle für eine ganzheitliche Hashimoto-Behandlung – insbesondere dann, wenn du dein Immunsystem beruhigen und die Aktivität der Antikörper langfristig reduzieren möchtest.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zu B 12 bei Hashimoto

1. Warum ist Vitamin B12 bei Hashimoto so wichtig?

Vitamin B12 ist essenziell für Energie, Nervenfunktion, Zellteilung und ein reguliertes Immunsystem. Bei Hashimoto besteht häufig ein erhöhter Bedarf, weil chronische Entzündungen und Antikörper-Aktivität den B12-Verbrauch steigern. Ein Mangel bleibt oft unbemerkt, kann aber Erschöpfung, Brain Fog oder depressive Verstimmungen verstärken – typische Beschwerden bei Hashimoto.

Ja – und das ist sogar sehr häufig! Der Standard-Blutwert (Gesamt-B12) zeigt auch inaktive Formen an, die der Körper nicht verwerten kann. Für eine zuverlässige Einschätzung solltest du Holotranscobalamin (Holo-TC) bestimmen lassen – das aktive B12, das wirklich in den Zellen ankommt. Werte unter 800 pg/ml im Gesamt-B12 gelten bei Hashimoto bereits als kritisch.

Hashimoto-Patientinnen leiden häufig unter gestörter B12-Aufnahme im Darm – durch stillen Entzündungen, Magenprobleme (z. B. zu wenig Magensäure), Medikamente wie PPI oder einen gestörten Intrinsic Factor. Auch bei ausreichender Zufuhr über die Ernährung oder Supplements kann dadurch ein funktioneller Mangel entstehen.

Ein Vitamin-B12-Mangel äußert sich oft schleichend und wird mit Hashimoto-Beschwerden verwechselt. Häufige Symptome: Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Nervenschmerzen, Stimmungsschwankungen, blasse Haut, Immunschwäche und Brain Fog. Bei aktiven Entzündungsphasen oder Stress verschärft sich der Mangel oft zusätzlich.

Wenn ein Mangel vorliegt oder die Aufnahme gestört ist, kann eine orale Supplementierung mit Methylcobalamin oder Adenosylcobalamin helfen – am besten auf nüchternen Magen oder als Lutschtablette. Bei starkem Mangel sind Injektionen oder Infusionen (z. B. Hydroxocobalamin) oft effektiver. Eine Laborkontrolle nach 3 Monaten zeigt, ob dein Körper gut versorgt ist.

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